Titel: Der Weg der gefallenen Sterne
Autor/in: Caragh O'Brien
Autor/in: Caragh O'Brien
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 352
Preis: 8,99 € (D)
Cover / Bildrechte: Randomhouse / Heyne
Preis: 8,99 € (D)
Cover / Bildrechte: Randomhouse / Heyne
Der dritte
und letzte Band ergänzt sich vom Cover her super mit seinen Vorgängern und vor
allem die Farbe gefällt mir sehr gut.
Gaia ist mit einem Teil der Bewohner von Sylum aufgebrochen, um eine neue Heimat zu finden und „New Sylum“ zu gründen. Dafür brauchen sie jedoch Wasservorräte, weswegen sie sich auf den Weg zurück nach Wharfton und zurück zur Enklave machen. Dort wollen sie mit dem Protektor, Leons Vater, verhandeln.
Doch wie wird dieser auf die Rückkehr seines Sohnes reagieren und was werden die zurückgelassenen Freunde dazu sagen, dass Gaia jetzt wieder in Wharfton auftaucht? Treffen sie dort auf Verbündete und können ihren Traum von einem friedlichen Zusammenleben verwirklichen oder hat sich die Situation in der Enklave nach wie vor nicht verändert?
Gaia muss stärker als je zuvor für sich, ihre Lieben und alle, die ihr Leben dem jungen Mädchen anvertraut haben, kämpfen. Doch ist sie stark genug dafür die neue Martrach zu sein oder bricht sie unter dieser Aufgabe zusammen?
Gaia gefiel
mir ja in den ersten beiden Bänden bereits richtig gut und auch in diesem Buch
konnte ich nicht anders, als sie einfach zu bewundern. Sie ist so jung und hat
schon so viel Verantwortung. Das Leben der ihr anvertrauten Menschen liegt ihr
sehr am Herzen und sie würde alles für sie tun. Trotzdem sucht sie immer nach
friedlichen Lösungen, da sie nicht bereit ist unschuldige Menschen in ihre
Konflikte hineinzuziehen. Ihre Gefühle für Leon sind eindeutig, trotzdem würde
sie stets ihr persönliches Glück dem ihrer Lieben opfern. Manchmal dachte ich
mir zwar, dass ihr etwas mehr Aggressivität gut tun würde, doch im Grunde ist
sie so, wie sie ist überaus sympathisch.
Leon mag ich
in diesem Band fast noch lieber als in den Vorgängern. Seine Gefühle für Gaia
zeigt er offen und will sie nur zu gerne offiziell machen. Er möchte die junge
Frau um alles in der Welt beschützen und würde dafür auch über Leichen gehen.
Zudem besitzt er die nötige Entschlossenheit und Aggressivität, die ich bei
Gaia manchmal vermisst habe. Deswegen würde ich sagen, dass die beiden sich
wirklich gut ergänzen.
Doch dieses
Buch ist auch wieder voll von tollen Nebendarstellern, da sind natürlich wieder
die beiden Chardo-Brüder Peter und Will, die beide in Gaia verliebt sind, diese
Gefühle aber zurückhalten, da das Mädchen sich ja für Leon entschieden hat.
Dann gibt es Malachai, einen ehemaligen Gefangen, der sich auf ihre Seite
schlägt. Myrna, die ihren eigenen Weg gefunden hat, in Wharfton zu leben und
gegen die Bluter-Krankheit zu kämpfen und auch Emily, Gaias beste Freundin hat
eine interessante Rolle. Ach, ich könnte ewig so weitermachen, so voll ist
dieses Buch von wunderbaren Charakteren, die es sich lohnt alle kennenzulernen.
Das Buch
beginnt auf dem Weg von Sylum nach Wharfton. Ohne lange Nacherzählungen wird
man sofort wieder in die Geschichte gezogen und auch wenn ich nicht mehr genau
wusste, was im letzten Band haarklein passiert war und manchmal auch etwas Zeit
brauchte, um mich zu erinnern, wer jetzt gleich wieder wer war, war ich doch ab
der ersten Seite wieder total fasziniert von der Geschichte und wurde vom
Geschehen mitgerissen.
Die
Geschichte selbst wird in der 3. Person, jedoch aus Gaias Sicht erzählt. Somit
bekommt man zwar mit, was in Gaias Leben passiert, hat aber doch genug Abstand,
um sich seine eigenen Gedanken zu den Geschehnissen zu machen.
Sobald die
Karawane bei der Enklave ankommt, wird das Buch auch richtig spannend, da die
Verhandlungen mit dem Protektor beginnen, dieser aber ganz eigene Pläne für die
Zuwanderer und vor allem für Gaia hat. Immer wieder geraten die junge Frau und
ihre Freunde in Gefahr und bis zum Ende ist nicht ersichtlich, ob es ihnen
gelingen wird New Sylum zu gründen und sich eine neue Heimat aufzubauen.
Erneut wird
man auch mit ernsten Themen konfrontiert, wie z.B. künstliche Befruchtung,
Leihmutterschaft, Adoption, Unfruchtbarkeit und Hämophilie. Dadurch, dass es
schon im Buch viele verschiedene Meinungen dazu gibt, kann der Leser fast gar
nicht anders, als sich selbst Gedanken zu diesen Themen zu machen.
Auch die
Gefühlswelt kommt in diesem Buch nicht zu kurz. Zum einen geht es natürlich um
die Beziehung zwischen Gaia und Leon und wie sich diese entwickelt. Ich fand es
sehr schön, dass die beiden sich zwar lieben, was man immer wieder deutlich
spürt, dass das aber nicht das zentrale Thema dieser Geschichte war. Doch auch
Freundschaft und Familie sind ein wichtiger Teil dieses Buches. Besonders
ergriffen wurde ich jedoch durch die Diskussionen, was richtig ist und was
falsch und was man für Opfer bringen kann und muss, um seine Ziele zu
erreichen. Wie weit würde man gehen, um andere zu beschützen? Ein Buch, das
mich richtig zum Nachdenken gebracht hat.
Das große
Finale ging mir dann zwar doch etwas schnell und war mir etwas zu
unspektakulär, da ja eigentlich alle drei Bände auf dieses Ende hingearbeitet
haben, doch im Grunde ist es ein runder Abschluss für diese gelungene Trilogie.
Dieses Buch
hat mich, genau wie seine Vorgänger, sofort ab der ersten Seite wieder
mitgerissen. Ich konnte gar nicht anders, als mit den Protagonisten mitzufiebern,
zu leiden und mit ihnen zu hoffen. Zudem hat mich das Buch wirklich zum Nachdenken
gebracht und auch berührt. Ein wahrlich gelungener Abschluss, für eine so
atemberaubende, spannende und faszinierende Trilogie.
Von mir
bekommt das Buch 5 Punkte von 5.
Vielen Dank an
den Heyne Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.